bergundsteigen #130 ist da!
In einer Welt der permanenten Selbstoptimierung – glitzernd und omnipräsent inszeniert durch (sogenannte) soziale Netzwerke – wird die Angst, etwas zu verpassen, zum ständigen Begleiter. Auch in der Bergwelt. Wenn Bilder von Gipfelerfolgen und Traumtouren durch unsere Feeds rauschen, während wir selbst im Alltag verharren, entsteht ein Gefühl der Getriebenheit. Doch anstatt dieser Angst stets mit Aktionismus – der Flucht – zu begegnen, plädiert unser Schwerpunkt für eine andere Reaktion: das Innehalten. Vielleicht ist Erstarren nicht nur Lähmung, sondern auch eine Form tiefer Gelassenheit. Ein Plädoyer für mehr Ruhe, Einsicht – und bewusste Entscheidungen am Berg.
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Schwerpunkt: Fomo

Laut Wikipedia ist „Fear of Missing out“ die Befürchtung, dass Informationen, Ereignisse, Erfahrungen oder Entscheidungen, die das eigene Leben verbessern könnten, verpasst werden. FOMO ist gekennzeichnet durch das Bedürfnis ständig mit dem in Verbindung zu bleiben, was in relevant erscheinenden Bereichen geschieht. Und am Berg?
Wo ich bin und du nicht
Margarete Moulin fühlt den sozialen Medien auf den Zahn und stellt fest: Es geht nicht unbedingt darum, andere an Erlebnissen teilhaben zu lassen. Das Bestreben, uns zu profilieren, uns abzuheben, treibt uns an – und löst in anderen die Angst aus, auf der Strecke zu bleiben. Helfen kann der Fokus nach innen, auf sich selbst und den Moment.
Angst, etwas zu verpassen?

Babsi Zangerl, Nicolas Hojac, Laura Dahlmeier und Hanspeter Eisendle verbindet natürlich der Berg – aber auch, dass sie alle ihre Social-Media-Kanäle selbst betreuen. Die vier erzählen von ihren Erfahrungen mit FOMO, dem Umgang mit sozialen Medien als Bergsport-Profi und davon, was ihnen bei ihrem Online-Auftritt wichtig ist.
Verrückt oder kalkuliert? … oder Fomo?

Alex Honnold ist zweifellos einer der populärsten Kletterer überhaupt. Nadine Regel hat ihn in München zum Interview getroffen und in Erfahrung gebracht, wie das Free-Solo-Klettern mit Familie vereinbar ist und warum Alex seine Bildschirmzeit eingeschränkt hat.
Leben im Wärmetauscher

Mit sozialen Medien verbindet Tom Dauer fear of missing out weniger. Er beschreibt, wie er das Gleichgewicht zwischen Bergleben und Bergjournalismus wahrnimmt. Er fürchtet, dieses Gleichgewicht zu verlieren und:
„nicht mehr erleben zu können, was ich erzählen will“.
Rubriken & (Un)Sicherheit
Verhauer
Ein fataler Spaltensturz in einer Dreierseilschaft – auch wegen zu kurzer Abstände. Jelle Staleman über Disziplin in der Gletscherseilschaft und eine ungewöhnliche Spaltenbergung mit wenig Restseil.

bergsönlichkeit
Interview mit Danyil Boldyrev (32), Speedkletterer aus der Ukraine, über das Klettern im Krieg, Selbstzweifel und gefallene Kletterfreunde wie Maksim Petrenko.
Alpine Führungskompetenzen
Führen heißt Verantwortung übernehmen und klar Position beziehen. Aber wenn individuelle Widerstände gegen den Führungsjob auftreten und das Führen zum Problem wird, was dann?
Zehn Minuten
Jeder Bergsteiger und Skitourengeher weiß: Bei einem Lawinenunglück zählt jede Sekunde. Eine neue Studie zeigt, wie sich die Überlebensrate von Lawinenopfern in den letzten 40 Jahren verbessert hat – und warum der Wettlauf gegen die Zeit immer herausfordernder wird.

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